VORSPIEL
Hücki:
Erst mal arbeitete Nik an seinen Flugkünsten. Schließlich hatte er wenig Erfahrung im Umgang mit Lenkdrachen. Zuerst flog er eine Firebee mit 2,0 qm, eine Matte, die wir im Drachenladen in Wyk gekauft haben. Vorteil war, dass man zum fliegen kein Trapez braucht und man loslassen kann, wenn es brenzlig wird.
Er ist dann auf einen 2,0 qm FS Maniac umgestiegen. Mit dem Strandrolli, den uns der Wyker Kurbetrieb zur Verfügung gestellt hat, fuhr er dann in Joggertempo über den Strand, um sich dann immer wieder gegen den Wind zurück schieben zu lassen. Ein klasse Bild. Zum Glück haben wir von vielen Seiten Unterstützung bekommen; Viele schoben, hielten, schraubten und liefen durchs Wasser.
Nik:
In der Kite-Schulung ist es üblich zuerst die Kitesteuerung zu lernen und sich anschließend bei Bodydrags ohne Brett durchs Wasser ziehen zu lassen, bevor die ersten Versuche mit dem Board beginnen. Auch wir wollten erst einmal diesen Weg einschlagen und haben uns, nach ein bisschen „Flugtraining“ an Land, auf das Bodydragging konzentriert. Mit „Hücki“ (Dirk) der es sich sicherheitshalber auf meinem Rücken gemütlich gemacht hatte, ließ ich mich also durchs kalte Wasser zerren, und obwohl dies eigentlich eine gelungene Premiere war, hing ich danach irgendwie durch. Ausgekühlt, von den Strapazen erschöpft und mit literweise Salzwasser im Bauch konnte ich mir einfach nicht mehr vorstellen, mein Ziel erreichen zu können. Nachdem ich mich von meinem Frust erholt hatte gingen dann in unserer kleinen Runde wieder die schon gewohnten, vor Euphorie gerade zu sprühenden Gespräche über Loops und die erste „Para-Kiteschule“ (d.h. Kiteschule für Rollifahrer) los. Der Wechsel zwischen Frust und Euphorie ist geradezu kennzeichnend für unser Projekt.
Björn:
Mich, wie schon gesagt, hat es sofort ergriffen, das ich mich, soweit es mein Job und das Wissen es erlaubten, mit hineingekniet habe. Die Anfänge, wie Flugmuster und Bodydraggen hatten Nik und Dirk schon hinter sich, sodass wir uns voll auf die Thematik Wasserstart, Brett etc konzentrierten. Der Wasserskisitz für Rollstuhlfahrer, von Nik bei einer Freundin geliehen, wurde auf das Brett, ein von Nik importiertes Direktional, verschraubt und mit Nik hinter einem Motorboot getestet. Laut Aussage von Dirk und Nik hat das wohl gut funktioniert, ich konnte an dem Spektakel an diesem Tag leider nicht teilhaben.
Hücki:
Wir bastelten so lange am Material herum, bis der Sitz dort auf dem Brett saß, wo wir ihn hinhaben wollten und Nik so darin saß, dass er auch festsaß. Das Resultat probierten wir hinter einem Boot aus. Ich war sehr erstaunt, dass es so ohne weiteres funktionierte.
Doch bereits jetzt wurde schon die erste Hürde beim Material sichtbar: Wir mussten uns bei Gelegenheit eine bessere Montagemöglichkeit einfallen lassen. Da der Sitz nur geliehen war, konnten wir an dem nicht rumbasteln. Letztendlich ist er zwischendurch an einem Holm gebrochen und wir mussten ihn eh wieder schweißen. Er war zu hoch und er hatte zu wenig Löcher, um ihn am Board festzuschrauben. Bis wir soweit waren, verstrich die Hälfte unserer Zeit. Leider spielte auch das Wetter nicht immer mit, aber das ist hier an der Nordsee eben so.
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