DIE IDEE
Hücki:
Kennengelernt habe ich Nik, als er im Sommer 2001 bei uns an der Wassersportschule Surfkurse gegeben hat. Für die nächste Saison wollte ich ihn wieder anheuern, aber da hatte er sich bereits den Rücken gebrochen. Im Herbst 2002 rief er mich an und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, ihm Kitesurfen beizubringen. Er ist Querschnittgelähmt und damit Rollstuhlfahrer. Ich sagte: „Versuch macht kluch. Probieren wir es aus.“
Im Winter machte ich mich dann auf die Suche nach den richtigen Kites. Wir brauchten Schirme, deren Relaunch- und Safety-Verhalten unseren Anforderungen entsprach. So stieß ich auf Armin Harich von der Firma Flysurfer. Er sagte mir Unterstützung zu, wir kamen ins Geschäft und ich hatte meine ersten drei Flysurfer-Kites.
Im Frühjahr kam Nik dann zu uns nach Föhr und brachte ein Kiteboard mit umgesetzten Plugs und einen geliehenen Wasserski-Sitz für Rollstuhlfahrer mit.
Nik:
„No limits for handicaped!” ein nettes Motto, aber nicht wirklich glaubwürdig.
Das war zumindest mein Gedanke, als ich diesen Satz vor knapp zwei Jahren das erste Mal auf einem Poster von Monoski-Fahrern gelesen habe.
Dennoch: Als ehemaliger Windsurf-Fan wollte ich unbedingt wieder etwas in dieser Richtung machen und nachdem ich von Wasserskifahren und Wakeboarden für Rollstuhlfahrer gehört habe, kam mir die Idee Kitesurfen auszuprobieren.
Für alle die nicht wissen was das ist: Kitesurfen ist ein Sport bei dem man auf einem kleinen Surfbrett hinter einem Kite (Lenkdrachen) hergezogen wird und beängstigend hohe und weite Sprünge aufs Wasser zaubern kann.
Wind- und Kitesurflehrer Dirk Hückstädt, ein guter Freund den ich in meiner Zeit als Windsurflehrer auf der Nordseeinsel Föhr kennen gelernt hatte, war sofort Feuer und Flamme für die Idee. Gemeinsam mit Björn Hansen, der sich auch dem Kitesurfen verschrieben hat, haben wir uns dann den Kopf zerbrochen, wie man mich am besten aufs Brett bekommt.
Im Sommer 2003 war es dann so weit. Ausgestattet mit einem Wasserskisitz für Rollstuhlfahrer und einem Kiteboard ging es für mich ab in den Norden um unsere Idee in die Realität umzusetzen.
Björn:
Kiten als Rollstuhlfahrer, das ist eigentlich so paradox, das es in mir sofort eine Euphorie entfesselte, die ich für diesen Sport nicht mal für mich kannte. Angefangen zu Kiten hatte ich bei Dirk in der Nieblumer Windsurfing-Schule in Nieblum im Sommer 2002.
Als ich zum Saisonanfang 2003 mal wieder in Nieblum am Strand auftauchte, war Freund Dirk mit dem „Projekt Nik – Kiten mit Rollis“ schon am experimentieren.
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